SP Basel-Stadt

Machen wir feministische Kantonspolitik!

Website von Barbara Heer

c Bieler Tagblatt 2017

Beruf

Beruflich bin ich Gleichstellungsbeauftragte in einer internationalen Organisation.

Grosser Rat

Menschenrechte, feministische Sicherheitspolitik und Bildung für alle: Lesen Sie nach, für welche Themen ich mich als SP Grossrätin im Kanton Basel-Stadt einsetze.

Wissenschaft

Abhängigkeitsverhältnisse, Privilegien und soziales Zusammenleben in Städten des Südens: Als Ethnologin habe ich zu diesen Themen geforscht und publiziert.


Blogbeiträge

 

Öffentliche Aufarbeitung der Kolonialgeschichte Basels

Mit einem Anzug fordere ich den Regierungsrat auf, eine Überblicksstudie zur Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Basels in Auftrag zu geben und im Anschluss an den kantonalen Bericht Massnahmen in der öffentlichen Vermittlung zu ergreifen.

Im Austausch mit diversen Wissenschaftlerinnen, insbesondere: Freija Geniale (Studentin MA Changing Societies, Universität Basel), Dr. Tanja Hammel (Historikerin), PD Dr. Barbara Lüthi (Historikerin, Universität Leipzig), Dr. Claske Dijkema (Geografin, Universität Basel, Autorin (de)koloniale Karte Basel), Dipl.-Psych. Lalitha Chamakalayil (Psychologin, FHNW), habe ich den Vorstoss entwickelt. Viele Gespräche mit weiteren Expert*innen und Aktivist*innen haben dazu beigetragen. Bei euch allen möchte ich mich herzlich bedanken.

Die Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt Basel entspricht einem grossen Interesse und Bedürfnis, das habe ich in den Recherchen immer wieder gespürt. Ich freue mich deshalb sehr, dass ich - nach vielen Monaten Austausch und Recherchen - den Anzug Ende Juni nun einreichen konnte. Er wurde von Grossrät*innen der SP, Basta, Grüne, LDP, FDP, Mitte und GLP unterzeichnet.

Analog zum Kanton Basel-Landschaft, zur  Stadt Zürich und zahlreichen weiteren Schweizer Städten soll sich auch Basel-Stadt mit der eigenen Rolle in der Kolonialzeit auseinandersetzen. Die Schweiz hatte zwar keine Kolonien, war aber dennoch am Kolonialismus beteiligt und ist durch die Kolonialzeit wirtschaftlich, kulturell und politisch massgeblich geprägt worden. Auch die Verstrickungen Basels in koloniale Beziehungsgeflechte hat das Selbstbild der Basler Gesellschaft über mehrere Generationen hinweg geprägt. In der Schweiz findet seit über einem Jahrzehnt und seit den Black-Lives-Matter Protesten im Jahr 2020 in zahlreichen Kantonen nochmals verstärkt eine öffentliche Debatte zur eigenen Verwicklung in den weltweiten Kolonialismus statt. So hat die Stadt Zürich im Rahmen des Projektes „Koloniales Erbe Zürich“ mehrere Massnahmen initiiert:  Es wurde ein Bericht zur Aufarbeitung der Beteiligung der Stadt am Sklavenhandel in Auftrag gegeben, es gibt eine öffentliche Ausstellung und es wurden Unterrichtsmaterialien und eine Website erstellt. Im Januar 2023 hat der Landrat einen Kredit für einen Forschungsbericht gesprochen, der die koloniale Vergangenheit im Baselbiet aufarbeiten soll. Auch die Städte Genf, Bern und Neuchâtel haben vergleichbare Massnahmen getroffen.

Es ist höchste Zeit, dass auch der Kanton Basel-Stadt ein Projekt zur öffentlichen Aufarbeitung des Kolonialismus lanciert. Denn Basel war schon immer ein zentraler Dreh- und Angelpunkt für Wirtschaft, Handel, Kultur, Religion und Wissenschaften im nationalen und internationalen Kontext. Oder wie Freija Geniale, Mitautorin des Anzugs, es ausdrückt: «Die Auseinandersetzung mit der eigenen lokalen Vergangenheit ist zentral für die Bewohner*innen Basels und für eine zeitgemässe historische und gesellschaftliche Positionierung der Stadt in einer globalisierten Welt.»

Mein Anzug möchte bewirken, dass die engagierten Akteur*innen sich gemeinsam für die öffentliche Aufarbeitung der Geschichte Basels einsetzen. Die bereits bestehende Forschung soll nicht im Elfenbeinturm Universität verbleiben, sondern der breiten Öffentilchkeit zugänglich gemacht werden. Ich liste hier ein paar der wichtigen bestehenden Engagements auf:

Barbara Heer